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Autor: Dagmar

Meine diesjährige Deutschland Reise zu meinen Eltern sowie Verwandten und Freunden in der Umgebung von Bremen war wieder mal ein Ereignis ersten Ranges. In der letzten Zeit bin ich meistens alleine unterwegs gewesen da Wolfgang nur mitkommen will wenn wir nach den Pflichtbesuchen seine beliebte „Bed & Breakfast“ Tour mit einem Leihwagen unternehmen.  Verwandte besuchen ist ihm langweilig…aber das ist doch der wahre Grund meiner Reise.  So schaut er also nach unserem Liebling Blackie weil ich meine obligatirischen Besuche mache. 

In diesem Jahr verließ ich Victoria am September 24…und kam zurück Oktober 9.  Aber Wolfgang hat mir versprochen dass er (mit Blackie) beim nächsten Deutschlandbesuch mit dabei sein wird …. dann werden wir auch wieder seine B&B Routine machen nachdem wir die Pflichtbesuche gemacht haben.  Lasst uns nur hoffen dass es auch so ist…. denn alleine zu reisen fühle ich mich nicht mehr so wohl, - besonders wenn Dinge schief laufen.  Und sind die dieses Mal schiefgelaufen…

Ich bin von Vancouver nach Amsterdam geflogen um von dort mit der Bahn nach Bremen zu fahren, -  was ich schon mehrfach gemacht hatte.  Ich kam um 10 Uhr morgens in Amsterdam „Shipol Airport“ an …und war ganz schnell durch den Zoll.

Vom Flughafen Terminal ging ich runter zur “Shipol Train Station” um meine Fahrkarten nach Bremen zu kaufen. Mir wurde mitgeteilt, dass die erste Verbindung nach Bremen über Münster gehen würde - mit einer Umsteigung nur fünf Bahnhöfe weiter im Süden (ich habe den Namen vergessen).  Oder, - so wurde mir gesagt – ich könnte einen Zug direkt nach Osnabrück (mehr im Norden) nehmen der nur eine Stunde später in Bremen eintreffen würde. Nichts desto Trotz, - ich entschloss mich die erste Verbindung zu buchen.  Im Nachhinein ….dies entpuppte sich als eine ominöse Entscheidung.

Zunächst einmal verpasste ich den ersten Zug der mich von “Shipol Airport Station“ nach Münster bringen sollte…..da in letzter Minute die Gleise gewechselt wurden (anscheinend sehr gewöhnlich heutzutage in Europa wie wir im Frühjahr in Frankreich feststellen mussten).  Die Annoncierung über die Lautsprecher konnte ich nicht verstehen und als ich mit einem zufälligen Blick auf die Anzeige-Tafel feststellte dass die Gleise gewechselt waren….rannte ich schnell auf die Plattform nebenan nur um zu sehen wie der Zug vor meiner Nase vorbeisauste.  Nun ergab sich die Frage….würde ich mit dem nächsten Zug noch die Verbindung nach Münster machen?  In meiner Aufregung rannte ich zu den Rolltreppen die zum „International Train Counter“ führten um mich zu erkundigen.  Dort sagte man mir ich sollte mich nicht beunruhigen…..da wäre noch genügend Zeit mit dem nächsten Zug.

Als ich auf dem (angekündigten?) Bahnsteig auf den nächsten Zug wartete, gesellte sich ein Student zu mir der die gleiche Strecke fuhr, - somit war ich etwas beruhigt. Wir plauderten über unsere Erfahrungen als der Zug eintraf der uns zu dem Bahnhof bringen sollte wo wir die Verbindung nach Münster machen mussten.  Als wir dort ankamen, hatten wir keinerlei Probleme mit der Umsteigung.  Und als wir uns dann gemütlich in Richtung Münster niederließen bemerkte ich plötzlich, dass mein Rucksack nicht dabei war.   In diesem Moment war ich in totalem Schock und Verwirrung da dieses Gepäck-Stűck meine wertvollsten Sachen enthielt….und ich hatte keine Ahnung wo ich dieses hätte hinterlassen können.

Der herbeigeeilte Zugführer machte sofortigen Kontakt mit Amsterdam….wo alle Bahnsteige und Schalter abgesucht wurden….aber nichts wurde gefunden.  Der Zugführer machte mir dann den Vorschlag, dass ich im nächsten Bahnhof aussteigen sollte um einen offiziellen Report mit dem Kundendienst zu machen.  Mit Tränen in den Augen hatte ich das auch getan….  Als ich auf dem Bahnsteig entlang lief, begegneten mir zwei Polizisten die ich ansprach. Sie führten mich zum „Railway Office“.  Dort angekommen, musste ich erst einmal Formen ausfüllen.  Dann wurde mir versichert dass jeder Versuch gemacht würde mein Gepäck sicherzustellen….ich sollte doch in einer Stunde wieder vorbeischauen.  Ganz ehrlich gesagt, - zu diesem Zeitpunkt gab ich alle Hoffnung auf, meinen Rucksack mit den Wertsachen jemals wiederzubekommen da ich noch nicht einmal wusste, wo ich ihn hätte liegen lassen können.  Einen der Plätze die ich auf der Form angab war der Bahnsteig wo ich auf den ersten Zug gewartet hatte.  Als ich dann zum „Railway Office“ zurückkehrte – empfing mich ein lächelndes Gesicht mit der Botschaft dass mein Rucksack gefunden ist….genau auf dem ersten Gleis….und das nach über drei Stunden.  Die einzige Erklärung dafür war, dass auf dem viel benutzten Bahnsteig ein jeder dachte der Rucksack gehörte wohl zu einer Person gleich nebenan.

Jedenfalls war ich so überglücklich dass ich am liebsten jeden Holländer umarmt hätte.  Aber da war noch etwas….ich musste wieder zurück nach Amsterdam um mein Gepäck in Empfang zu nehmen…aber ehrlich gesagt, mir hatte es nichts ausgemacht bis zum Ende der Welt zu reisen um meinen Rucksack zurück zubekommen.

Schließlich konnte ich alles wieder in Empfang nehmen, - aber nun musste ich bis 5 Uhr nachmittags warten um den nächsten Zug nach Bremen (über Osnabrück) zu bekommen um dort gegen 21:30 einzutreffen.  Ich rief Horst und Regina an – Freunde meiner Eltern wo ich während der zwei Wochen untergebracht war – um sie von meinem Dilemma zu unterrichten.  Aber wenn Ihr denkt dass wäre alles gewesen…FALSCH.  Als ich in Osnabrück ankam fand ich heraus, dass der Zug nach Bremen über eine Stunde Verspätung hätte.  Ich dachte…das kann doch nicht wahr sein.  Deutsche Züge sind doch seit Hitlers Zeiten immer pünktlich.  Ich fand aber heraus dass in 15 Minuten ein „Bummelzug“ nach Bremen führe.  So anstatt über eine Stunde zu warten, entschloss ich mich mit dem „Bummelzug“ nach Bremen zu fahren.  Das meinte natürlich, dass ich noch später in Bremen eintreffen würde als ich letztlich dem Horst angekündigt hatte.  In dem Augenblick wo ich in Bremen eintraf rief ich sofort Horst und Regina wieder an um von meinem letzten Desaster zu erzählen….aber Horst hatte schon das Haus verlassen um mich an einer vorbestimmten Straßenbahn-Haltestelle außerhalb Bremens abzuholen.  Armer Horst…er dachte wohl ich würde niemals eintreffen….

Bei der Zeit wo ich in Brinkum mit der Straßenbahn ankam war ich nervös und total aus dem Häuschen.  Was für eine Beruhigung es war nach mehr als 48 Stunden ohne Schlaf im Wagen von Horst zu sitzen um zu seinem Hause zu fahren – mein Heim für die nächsten zwei Wochen. Unbeschreiblich!!!   Wolfgang hatte natürlich schon mehrfach über Tag angerufen…und als ich schließlich mit ihm sprach (Mitternacht Deutsche Zeit) erwähnte ich nichts von meiner Strapaze…um später einen besseren Zeitpunkt dafür auszuwählen.  So musste ich mir zusätzlich noch seine Beschimpfung gefallen lassen …so wie immer alles auf die billige Tour zu machen, - wie Buchung durch das Internet, - nicht gleich von Punkt zu Punkt, -  so viel Schlaf zu verlieren, -  der monetäre Unterschied zwischen billig und komfortabel sei es nicht wert, - und so weiter.  Es ist wahr….ich hatte einen sehr günstigen Flug-Preis erzielt….also was ist denn der Preis für Komfort?  Vielleicht innerer Frieden?   Immerhin…ich kann immer noch gut physische Strapazen überstehen…jedoch seelisch bin ich mir nicht mehr so sicher.  Eines ist aber sicher…Wolfgang hätte von Anfang an nichts als geschimpft und alles verflucht.  Er liebt halt seinen Komfort, lol…

Jedenfalls…nach einer guten Nacht Schlaf war ich wieder wohlauf und gerüstet für die Aufgaben die ich mir gesetzt hatte.  Zuerst musste ich schnell meine Eltern besuchen die ja jetzt zusammen in einem Altersheim in Brinkum südlich von Bremen leben – gleich in der Nähe von Horst und Reginas Wohnsitz.

 

...meine Mutter winkt mir zu im Rollstuhl...

Das Wiedersehen mit Mutti und Vati war einfach fantastisch.  Sie sehen diesem jährlichen Treffen immer mit Sehnsucht entgegen und ich muss einfach dorthin…egal was kommt.  Unglücklicherweise litt mein Vater während meines Besuches unter der Grippe und musste meistens im Bett bleiben.  Er zog sich später sogar noch eine Lungenentzündung zu.  Jedoch mit fast 93 Jahren ist er ein wahrer “Überleber” der entgegen der Verwaltung am Ende darauf bestand, in ein gewisses Krankenhaus eingeliefert zu werden wo sein vertrauter Arzt zu finden war.  Es haute auch wieder mal hin…. seine „Aufbau-Spritzen“ - die er dort immer bekommt - haben ihn wieder einmal hergestellt.  Er kann wieder tüchtig essen - erzählt er mir.

Da das Wetter meistens schön war, unternahmen Mutter und ich mit dem Rollstuhl tägliche Ausflüge in die umliegende Landschaft.  Wir hatten dabei so viel Spaß dass wir es niemals vergessen werden. Während meinem Aufenthalt machte ich sicher dass ich mit Ausnahme von zwei Tagen - wo ich außerhalb Bremens eingeladen war - jeden Morgen mit meinen Eltern zusammen war.

 

...meine Mutter mit ihrem "Tiroler" Hut                            ....Alle Drei, - Vater aber leider sehr krank

Meine erste Übernachtung außerhalb Bremens ereignete sich an meinem ersten Wochenende, September 27., wo mich mein Schwager Günter bei meinen Eltern abholte und wir zu meinem Bruder Klaus, seiner Frau Inge und ihrem Hund „Timmy“ nach Stade fuhren wo wir eingeladen waren.  Fantastisch!!!  Es ist immer ein solch schönes Erlebnis mit der Familie meines Bruders zusammen zu sein, dass ich mir immer wünsche ich hätte mehr Zeit.  Am folgenden Tag zeigte Klaus uns sein neues Büro-Haus – eine frühere Bank – welches er ganz neu ausgebaut und renoviert hat. Toll …und in einer sehr eindrucksvoller Lage!!!   Sein Versicherungs-Geschäft muss wohl blühen, lol…. Das war eine sehr schöne Wochenend-Visite. 

 

..mein Bruder Klaus rechts von mir, Günter links          ...neues Büro-Haus in Stade

 

...Familien Treffen in Stade                      ...sowie bei Günter in Brinkum

Am folgenden Tag Montag – Sep 29, - besuchte ich Rosi – meine beste Freundin seit meiner Kindheit.  Es ist das gleiche bei Ihr…ich wünschte ich hätte mehr Zeit um über unsere Gegenwart, Zukunft  und Vergangenheit zu plaudern.

....eine Fahrrad-Fahrt mit Rosi

Für Mittwoch – Oct.01 – war ich bei Peggy und Enno eingeladen. Peggy hatte mich unter ihre Flügel genommen als ich 1964 meinen ersten Job mit Kühne & Nagel antrat…..und seither sind wir uns sehr nahe.   

….Peggy und ihr herrliches Heim..

Am Abend des Oct 02. fuhren Horst und Regina, - wo ich ja untergebracht war – mit mir zur Hannelore, die wie auch Horst gute Freunde meiner Eltern aus der Vergangenheit sind.  Hannelore verlor erst kürzlich ihren Mann …und dieser tragische Anlass überschattete die Unterhaltung eines andererseits beeindruckenden Abends. 

Hannelore zu Hause mit ihrem Hund....

Den Freitag - Oct 03. - verbrachte ich mit meinem Schwager Günter und meiner Cousine Heidi in Bremen. Günter holte mich zunächst in Brinkum ab….und dann die Heidi in Bremen.  Wir verbrachten einen sehr gemütlichen Abend in einem Griechischen Restaurant in der Innenstadt.

Mein letztes Wochenende fiel auf das „Ernte-Dankfest“  - Samstag Oct 04. und Sonntag Oct 05. - was ich mit Günter Buessenschuett und seiner Frau Christa in ihrem zweiten Wohnhaus in Ahausen verbrachte. Ihr Sohn Mathias holte mich in Brinkum ab und brachte mich zu diesem einmalig schönen Ort der wegen der großen Parade am nächsten Tag um so schöner geschmückt war.  Ein einfach bezauberndes Dorf  inmitten einer herrlichen Landschaft.  Das Haus gehörte Christas Eltern und ist Teil eines früheren Hofes welcher nun einmalig restoriert und renoviert ist.  Die Gebäude sind historisch authentisch und dieser Umstand sowohl auch die Parade am folgenden Tag bezauberten mich vollständig. Günter ist ein Jugend-Freund von mir, - wir gehörten als Teenager dem gleichen Schwimm-Klub an - und sind bis heute noch die besten Freunde.

 

  

..Besuch mit alten Freunden in Ahausen                          ...Vergnügen beim "Schützenfest"

Am Montag - Oct 06 - waren Heidi und ich zu meinem Schwager Günters Geburtstag in seinem Haus eingeladen.  Dort traf ich Leute wieder die ich schon für Jahre nicht mehr gesehen hatte. Es war ein toller Abend mit Bergen von leckerem Essen und Trinken in der Gemeinschaft seiner Familie.

Am folgenden Tag traf ich mich mit Rosi zum letzten Mal bevor meiner Abreise. Wir verbrachten herrliche Stunden im „Brinkumer Tor“, - das einzige Hotel in Brinkum.  Es ist ein sehr gemütliches Lokal und war deshalb eine gute Wahl um Qualitäts-Zeit mit meiner besten Freundin zu erleben. 

Am Oct 8. buchte ich einen späten Zug von Bremen über Osnabrück nach Amsterdam.  Horst, Regina und deren Sohn Thorsten brachten mich zum Bremer Haupt-Bahnhof wo ich dann „Auf Wiedersehn“ sagen musste zu den nettesten Leuten die man such nur vorstellen kann. Solche Wärme und Gastfreundschaft wird man nur selten im Leben finden können.  Ich bleibe in nahem Kontakt mit Horst da er sich fast täglich in irgendeiner Hinsicht um meine Eltern kümmert.  Dadurch bin ich dann ständig informiert was sich so in Brinkum abspielt.

..meine Wirte Horst mit Frau Regina und Sohn Thorsten ..sowie meine Mutter..

Ich überlebte die lange Reise zurück nach Victoria ohne weitere Zwischenfälle …und im Besitz aller meiner Güter, lol.  Da ich mit dem Zug von Bremen am „Shipol Airport“ in Amsterdam sehr spät eintraf (oder besser gesagt – sehr früh), verzichtete ich auf eine Hotel Unterkunft und verblieb im Terminal für die Nacht (mit einigen Gleichgesinnten).  Die Zeit lief schnell dahin, - mit Dösen oder Einnicken, - mit Lesen – Essen – Trinken – oder einfach herumlaufen.  Keiner war eigentlich aufgelegt zum Reden…so blieb jeder mehr oder weniger für sich.  Um Mitternacht wurde aus Sicherheitsgründen bis fünf Uhr Morgens der Flughafen abgeriegelt….und das Sicherheits-Personal kontrollierte die Korridore die ganze Nacht über. Und das wiederum gab uns Nacht-Eulen ein gewisses Gefühl der Sicherheit.

Im Rückblick scheint es dass ich das alles gar nicht in einer solch kurzen Zeitspanne hätte schaffen können.  Aber ich war tatsächlich auf meinen Füssen vom frühem Morgen bis spät in die Nacht jeden Tag des zwei-woechigen Aufenthaltes. Nachdem die Reisebilder entwickelt waren konnte Wolfgang es einfach nicht fassen, dass ich all das in dieser kurzen Zeit erlebt hatte Aber durch meine tägliche  Training Routine habe ich wohl immer noch genuegende Energie Strapazen solcher Art zu überwinden.  Nun muss Wolfgang nur noch sein Neu-Jahrs Gelöbnis einlösen….und wir beide können dann zusammen noch Flug-Reisen durch das Internet buchen, lol.  

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