Unsere Reise begann am 30sten März am
Sea-Tac Flughafen in Seattle. Wir buchten durch das Internet einen sehr
günstigen Flug von Seattle WA. nach London Heathrow der ohne
Zwischenlandung nur neun Stunden dauerte. Wir sind also frühmorgens von
Victoria aus mit dem Wagen nach Seattle gefahren. Dort hatten wir in der
Nähe des Flughafens ein Motel durch das Internet ausfindig machen können,
welches unseren Wagen für die sechs Wochen unterstellte. Also am
Spätnachmittag flogen wir los und kamen am folgenden Tag In London an.
Wir verbrachten unsere Zeit bis zu unserer Weiterreise gen Süden April
03 in einem billigen Hotel ganz in der Nähe der Innenstadt (King-Cross
Station). Früher war das sicher einmal eine ritzige Gegend, - aber heute ist
das nicht mehr der Fall. Wir befanden uns aber sehr
zentral gelegen, gleich in der Nachbarschaft der Oxford Street sowie ein
Katzensprung nach Soho. Die Londoner Innenstadt ist heutzutage nur für den
Bus- und Taxi Verkehr freigegeben. Und Busse fahren dort wie am
Fliessband - einer nach dem anderen so weit das Auge reicht. Es ist
übrigens ein erster Versuch einer Groß-Stadt wie London, den täglichen Grid-Lock zu bewältigen. Wenn jemand mit seinem persönlichen Wagen in die
Innenstadt fahren will, dann muss er jeweils knappe 50 Pfund parat haben.
Wir sahen nur einen privaten Mercedes in der ganzen Innenstadt und dieses
System könnte wohl die Antwort für die Zukunft der westlichen Groß-Städte
sein.
Übrigens war das Wetter in London sehr schön, - mild und sonnig. So am
zweiten Tag erforschten wir dann London mit den öffentlichen Doppeldecker
Bussen. Das ist ja ganz einfach ...denn die Fahr-Pläne sind sehr
verständlich. Man lernt die Auslegung der Stadt im Hand-Umdrehen. Wir
fanden auch ganz schnell den Sitz der Kanadischen High-Commission, wohin
Dagmars offizielle Einladung für die Rezeption gesandt wurde. Am nächsten Tag
ging's also nach Windsor mit der "Tube" und dem Zug. Wir trafen
rechtzeitig für den "Königlichen Gottesdienst" in Windsor ein. Queen
Elisabeth St. George Chapel liegt inmitten ihrem Windsor Castle, was nur
ein Sprung vom Windsor Bahnhof entfernt liegt. Als wir um die Ecke
kamen sahen wir schon die aufgedonnerten Herrschaften vor dem Eingangstor
Bahn stehen, - die Damen mit den so British aussehenden Hüten und Männer in
ihren Fracks. Ein Bild wie im Mittelalter, lol. Ich gab ihr also ein
Kuesschen, - sagte sie sollte mir die Königin schön grüssen ....und
gesellte mich zu den zurückgebliebenen besseren Hälften im Hindergrund.
...Ankunft Windsor. - hier die königliche Lok
....Dagmar im Bahnhof mit Hut und Orden
....und hier "bye bye".....
...und hinauf zur Kapelle
Ich kam hier ins Gespräch mit einem Herrn dessen Frau ebenfalls eine
Einladung hatte. Er war ein Engländer der in Süd-Afrika lebte. Er meinte
es sei eine Schande, dass wir als Eheleute noch nicht einmal in den
Schloss-Hof hinein dürften um Aufnahmen zu machen. Er bemerkte gehört zu
haben, dass die Familie eines Admirals eine diesbezügliche Genehmigung
bekommen hätte. In dem Moment ging ihm wohl ein Licht auf und er
marschierte unverzüglich auf den ersten Bobby zu. Nach einer kurzen
Argumentation kam dann ein Vorgesetzter der eine Genehmigung erteilte.
Bevor er jedoch hinters Tor verschwand, rief er mich zu sich rüber...und
zusammen zottelten wir dann hinter dem Bobby in Richtung Innenhof. Dort
wurden wir erstmal überprüft wie das heute so in Flughäfen Gang und Gebe
ist ...und waren dann frei uns zur Admirals Familie zu gesellen. Tolle
Sache, - und obwohl wir nur ein kleines Grüppchen waren hat uns die Queen
von ihrer Limo aus trotzdem äußerst herzlich zugewunken. Der Rest ihrer
Familie hat uns aber ignoriert als sie mit ihren Limousinen vorbeifuhren.
..hier kam die Truppe aus der Kapelle heraus.... ......und ging
hinauf zum Windsor Castle
Die Royals waren alle da. - außer Prince Charles. Der war erst am Vortage
aus dem Krankenhaus entlassen worden und fühlte sich wohl nicht bei
Kräften. Dagmar hatte das bedauert, da sie für ihn (sowie Diana) über die
Jahre mehrfach BC-Reisen arrangiert hatte. Jedoch verlief der Nachmittag
im Windsor Castle ausgezeichnet. Unter den vier Kanaken befand sich ein
RCMP Offizier in voller Gala Uniform (leuchtend rot) und diese Gruppe
bewies dadurch einige Anziehungskraft, lol. Angeblich war die Königin und
Prince Philip sehr guten Mutes und es war alles sehr locker. Ich bin
mittags nach dem Gottesdienst mit meinem neuen Freund in die Pups von
Windsor gegangen ....und haben dadurch auch etwas zur Erinnerung
beigetragen, lol.
....hier die "Beefeaters"... ....sowie
zwei betagte Mitglieder dieser königlichen Garde, lol
Am Donnerstag waren Dagmars Verpflichtungen erfüllt und wir fuhren frühmorgens mit der "Tube" zur Waterloo
Station und dann mit dem EuroStar nach Lille um unseren Urlaub zu beginnen. Man muß sich nur mal
vorstellen was die Menschheit hier geschaffen hat. Es dauert nur knappe
zwanzig Minuten und man hat den Englischen Kanal 'unterquert'. Auf der
Englischen Seite fährt der Zug allerdings nicht so schnell wegen der noch
alten Korridore und Gleise. Aber in Frankreich rast das Ding nur so dahin.
Wie bei der TGV muß man auch hier seine Sitze reservieren. Wir hatten auch
eine Reservation am selben Tage von Lille aus mit der TGV nach Nizza zu
fahren. Als wir aber in Lille ankamen wurde uns erzählt, daß die
Lockführer einen 24 Stunden Streik hatten. Also blieb uns nichts Weiteres übrig
als das Hotel in Nizza anzurufen um die Lage zu erklären. Sie zeigten
Verständnis und wir hofften nun auf das Beste. In Lille übernachteten wir
im Europa Hotel gleich in Nähe vom Bahnhof und Teil eines enormen Shopping
Centers. Dort fanden wir einen Delikatessen Laden, der Herings-stip
verkaufte. Der war so lecker, daß ich sogleich mehrer Bottiche davon
kaufte und sie später im Hotelzimmer allesamt verspeiste. Seit meiner
Kindheit hatte ich so etwas Leckeres nicht mehr gegessen.
Am folgenden Tag fuhren die Züge wieder und wir kamen spät nachmittags in
Nizza an. Von Paris bis Lyon war es nur ein blur. Die TGV's fahren ja so
schnell, daß man tatsächlich das Gefühl hat, man flitzt in einem Jet
Flugzeug über Bodennähe. Ich wollte das ja mal erleben ....und ich war
sehr beeindruckt. Mit fast fünfhundert Sachen brauchen die keine Tunnels
mehr....die rasen die Berge nur so rauf und runter. Wie auf der
Achterbahn. Einmalig!!!!
In Nizza angekommen, - machten wir uns mit dem nun leichteren Gepäck
(Dagmars Abendkleidung blieb im Londoner Hotel zurück) zu Fuß auf den Weg,
- denn das Hotel lag gleich in der Nähe des Bahnhofes ....und auch nur
Minuten vom Strand entfernt (wo wir dann abends noch unbedingt hin mußten).
Dagmar vor dem Hotel in Nizza.... ....und ich
am Strand
Nach einer guten Nachtruhe holten wir uns am nächsten Morgen gleich neben
dem Bahnhofe den vorgebuchten Leihwagen ab. Es war auch der bestellte
Citroen ....die ja in Nord-Amerika nicht bekannt sind. Umgehend machten
wir entlang der Blumen Riviera einen Abstecher nach Monte Carlo. Was für
eine schöne Tour das war. Und das Wetter spielte auch mit (außer an zwei
oder drei Tagen war es am Mittelmeer täglich sonnig mit Temperaturen in
den Zwanzigern). Wir hatten uns den Wagen ja für 21 Tage geliehen um
genug Zeit zu haben, die Küstenstreifen der französischen sowie
italienischen Riviera abzufahren, einschließlich entlang der adriatischen
Küste auf der Rückfahrt vom Süden (Brindisi).
Auf der Fahrt nach Genua... ...täuschendes
Bild...Dagmar hat das Fahren in Italien verweigert
Also am Sonntag verließen wir Nizza und reisten bis nach Genua. Dies ist
eine Industrie Stadt die eigentlich gar nicht an der Riviera liegen dürfte.
Ziemlich schmutzig. Wir fuhren durch die Stadt hindurch und fanden danach
ein schönes Hotel direkt am rauschenden Meere. Es war auch das teuerste
Hotel von der ganzen Fahrt, - 90 Euro. Ich war aber zu müde um weiter zu
fahren, so haben wir uns dort für die Nacht niedergelassen. Ansonsten hat
Dagmar die Hotels ausgesucht und die Zimmer inspiziert bevor sie meine
Meinung einholte. Immer Glück gehabt. Zwei Sterne oder weniger war immer
ihr Ziel..... Bis Ostern war ja noch Vor-Saison, somit hatte man gute
Auswahl.
..Erfrischung in Monte Carlo ...zu
teure Unterkunft südlich von Genua
Auf eines war ich allerdings nicht gefaßt, - der Verkehr und das Parken in
Italien sowie Frankreich. Meine Güte... Ich hätte lieber einen kleineren
Wagen gehabt wenn ich da nur rein gekommen waere. Die parken ja
Stoßdämpfer an Stoßdämpfer. Auch gibt es kaum Fahrbahn Markierungen und
jeder fährt wie ein Henker. Vor allem die Zweiräder, die sausen an alles
rücksichtslos vorbei um immer vorne zu sein. Wenn man im Verkehr nur ein
bißchen zögert, findet man sich am Straßenrande.... oder überrollt, lol.
Also ich betrachte mich als überdurchschnittlicher Fahrer (in 50 Jahren
noch keinen Unfall gezeugt), aber diese Fahrerei schlug mir den Atem weg.
Schließlich sah ich nur eine Möglichkeit zum Überleben.... und benahm mich
genau so aggressiv wie die Einheimischen. Auch hatte ich ja ein
französisches Nummernschild was in Italien nicht viel half. Aber dann
ging es plötzlich...nur die arme Dagmar hat Zustände bekommen. Übrigens,
nach 21 Tagen Fahrt habe ich den Wagen abgegeben ohne einen Kratzer. Ich
kann es heute noch nicht fassen.
Am Montag setzten wir unser Fahrt nach Pisa fort. Wir trafen am
Nachmittag dort ein und fanden gleich in der Nähe des Schiefen Turmes ein
schönes und auch günstiges Hotel.
...etwas Krummes .....etwas Dummes
Wir erforschten den herrlichen Dom aber verzichteten auf eine Besichtigung
des Turmes. Am Abend machten wir einen ausgiebigen Stadtbummel. Und am
nächsten Morgen ging es weiter Richtung Rom. Als wir dort gegen Mittag
eintrafen, hat uns die ewige Stadt bildlich verschlungen. Wir konnten dem
Kernbereich der Stadt einfach nicht entkommen und haben für vier Stunden
nur Kreise gezogen. Immer wieder stießen wir auf Schilder mit dem Hinweis
auf ein Auditorium. Es war wie verhext. Erst am Nachmittag konnte ich
durch Schatten der vor mir fahrenden Autos ungefähr eine Himmelsrichtung
ausmachen....aber dies half auch nicht viel denn durch den starken Verkehr
kamen wir immer wieder irgendwo anders hin. Erst als ich das zweite
Mal den Tiber erwischt hatte mit der Absicht dem Fluß in Richtung Mittelmeer
zu folgen, hatten wir endlich das Glück zu entwischen. An diesem Abend
übernachteten wir an der Küste in einem Ort mit dem Namen Lavinio. Der
war weit weg von der Anziehungskraft Roms. Am folgenden Tag verzichteten
wir auf eine Stadtrundfahrt durch Rom - da wir ja alles schon etliche Male
gesehen hatten - und machten uns auf den Weg nach Pompeji. Dort
angekommen, fanden wir in der Innenstadt das Hotel "Apollo" welches gleich
gegenüber der Kathedrale und nur etwa fünf Minuten von der Altstadt
entfernt lag. Das Hotel hatte sicher früher mal bessere Zeiten erlebt ...aber
unser Zimmer bietete einen herrlichen Ausblick über das Zentrum der Stadt
und auf den Vesuv. Das half darüber hinweg, daß die Heizung unzureichend
war und wir uns sogar darüber beklagten. Die Wirtin plauderte dann
ununterbrochen in Italienisch (was wir nicht verstehen konnten) ....aber
am Ende vernahmen wir das Wort "Kaloria". Und da sie mit einem Auge etwas
gezwinkert hatte, waren wir uns sicher was sie damit meinte ...und zogen
uns mit einem verlegendem Lächeln zurück. Gleichwohl verblieben wir dort
bis zum Freitag und besichtigten die Ruinen mehrfach. Auch machten wir
einen Abstecher zur "Blauen Grotte" in Capri die mir noch von Filmen mit
Sophia Loren in Erinnerung war. Obwohl es meistens kühl und regnerisch
war, verbrachten wir dennoch sehr interessante Tage in Pompeji. Die
ausgegrabene Altstadt ist ja viel groesser als ich mir das vorgestellt
hatte und man könnte dort sicherlich viele interessante Tage verbringen.
....die Kathedrale von unserem Balkon aus gesehen .......inmitten
der Ruinen
Übrigens hatten wir eine Panne als wir durch Napoli fuhren. Bei der
Anfahrt wollten wir etwas Zeit sparen und sind ein Stück auf der "Autostrada"
gefahren. Ungefähr einen Kilometer hinter der Toll Booth bemerkte ich, daß
der Wagen sich eigenartig verhielt. Ich fuhr also rechts heran und
stellte mit Schrecken fest, daß wir am Hinterreifen einen Platten hatten.
Allerdings die Anleitungen für den Wagen waren in Französisch ....und wir
kennen auch kein Französisch. So konnte ich beim besten Willen keinen
Ersatzreifen ausfindig machen. Somit entschloß sich die Dagmar (im Regen)
zurück zur Toll Booth zu laufen um Hilfe zu holen. Kurze Zeit darauf
hielt ein Polizei Wagen hinter mir an und zwei große Carabinieri stiegen
aus. Sie wußten schon Bescheid ....und stell Dir mal vor, - ohne zu
zögern machten sie sich daran, - meinen Ersatz-Reifen zu finden, ihn
herauszunehmen und zu wechseln. Mittlerweile traf auch Dagmar in
Begleitung eines Beamten von der Toll Booth ein, der sich umgehend den
Wagenheber schnappte und auch ans Werk ging. Im strömenden Regen haben
sie dann allesamt unter freundlichem Geplauder den Reifen gewechselt. Ich
war sprachlos. Zum Schluß vermerkte derjenige der etwas Englisch konnte
daß ich Kanada melden sollte, - daß die Carabinieri "gut" sind. Dagmar
hat sie alle vor Freunde in die Arme genommen und ich habe ihnen vor Glück
fast die Hände erdrückt. Solche Dinge kann man nie vergessen und ich
erzähle nun jedem Kanadier der es hören will, - daß die Carabinieri "gut"
sind, lol.
Als wir am Freitag von Pompeji wegfuhren, hatten wir wieder strahlend
blauen Himmel. Wir fuhren südwärts entlang der Küste bis Salerno und dann
auf die Autostrada nach Brindisi, - am Fersen Italiens. Wenn man sich eine
Mappe vom Golfo di Manfredonia anschaut, sieht man eine Unmenge kleiner
Dörfer die sich wie eine Perlenkette an der adriatischen Küste entlang
ziehen. Wir hatten uns ja vorgenommen, nur entlang den Küsten zu fahren,
- denn dort findet man ja die schönsten Vistas. Aber ab hier war das keine
leichte Sache mehr. Abgesehen davon daß die Süd-Italiener im Verkehr viel
temperamentvoller sind, - wir mußten auch immer wieder zurück zu den
Hauptstrassen da es entlang dem Küstenstreifen an vielen Flüssen keine
Brücken gibt. Das war wohl auch der Grund, daß wir über 3,800 km gefahren
sind, - zweimal so viel wie die Vermietung unsere Fahrt ursprünglich
eingeschätzt hatte. Aber es war es jeder Kilometer wert, denn wir haben
dadurch so viel mehr erlebt. Auch sind natürlich direkt am Meer die
schönsten Hotels zu finden. Dagmar hat immer alles genau inspiziert bevor
ich an der Reihe war die Entscheidung zu treffen. Jedoch brauchte ich gar
nicht erst an vier-Star Hotels oder höher anzuhalten, - die waren ihr zu
teuer.
...hier am Strand
....mit viel Spaß
Also von Brindisi fuhren wir nördlich nach Bari, Pescara und Rimi, -
welches im Moment durch die Deutschen erneut einen Aufschwung erlebt (so wie
in den sechziger Jahren). Wir verbrachten viele schöne Stunden an den
wunderbaren Stränden der Adria und waren schon ziemlich braun als wir in
Venedig ankamen. Hier verbrachten wir drei Tage, wählten allerdings ein
Hotel in Mestre aus, wo wir unser Auto geschützt unterstellen konnten und
dann täglich entweder mit dem Bus oder der Bahn in die Lagune fuhren.
Venedig ist natürlich einmalig schön und da es noch vor Ostern war, - war
es nicht zu überlaufen.
...Kanal in Venedig
.....Dagmar in Rialto
.....Tauben füttern
....ich happy mit Vino
Von Venedig aus wollten wir zunächst durch die Dolomiten fahren, die ich
aus meiner Vergangenheit her kannte, aber die Zeit wurde etwas zu knapp
und wir entschlossen uns lieber länger am Garda See zu bleiben.
Also wir hatten uns jetzt vorgenommen, von Venedig zum Garda See zu fahren
um von dort wieder zurück nach Frankreich zu gelangen. In Bardolino (berühmt
für seinen Rotwein) fanden wir direkt am See eine sehr nette Pension. Wir
fanden es hier so schön, daß wir am Ende dort fünf Tage geblieben sind.
Am Gardasee ist einiges los. Man kann auch wunderschöne Spaziergänge am
See entlang machen. Alle Städtchen sind sehr gemütlich (viele Deutsche)
und wir haben uns dort so richtig wohlgefühlt ....und uns mal so richtig
erholt. Auch sind wir einmal ganz um den See gefahren. Das ist eine
Tagestour. Allerdings wenn man sich der Stadt Riva Del Garda im Norden
nähert, werden die Strassen plötzlich immer kleiner und enger, - keine Busse
oder LKWs mehr zu sehen. Der Grund sind die vielen Tunnels aus früheren
Zeiten.....die damals einfach viel zu klein gebaut wurden. Da passen nun
kaum noch SUV's durch. Und jetzt weiß ich auch was eigentlich gemeint ist
mit dem Spruch "...man kann das Licht am Ende des Tunnels sehen". Diese
erscheinen unendlich lang und die meisten sind sogar drinnen zappen
duster. Aber die Rundfahrt war ein Traum. Und das Wetter einmalig. Auf
der Fahrt besuchten wir die bedeutesten Ausflugsorte ...wie nachmittags in
Salo. Nachdem wir dort die zahlreichen Museen abgeklappert hatten -
einschließlich einem Rundgang durch die Kathedrale aus dem Mittelalter -
haben wir schließlich in einem kleinen Cafe am Ufer unsere müden Knochen
mit Kaffee und Kuchen wieder erholt. Ganz plötzlich hörten wir hinter uns
Blas Musik und fanden heraus, daß wir von einem besuchenden Schüler-Chor
aus England unterhalten wurden. Es waren alles kleine Doetzkes ....aber
die spielten fabelhaft. Unser Aufenthalt am Garda See war wohl einer der
Höhepunkte der ganzen Reise, die uns ja durch Frankreich, Italien, der
Schweiz und dem südlichem Teil Englands führte.
...die Pension in Bardolino ....Strassen
Szene in Garda
...benehme mich wie ein Bayer in Bardolino
...... und trinke Bardolino's herrlichen Wein in Garda
Vom Garda See ging es dann via der Autostrada in Richtung Küste. Hier
mußten wir über die Alpen wo in den Höhen am Straßenrande noch Schnee
lag. Ich hatte eine solche Schönheit in dieser Landschaft nicht erwartet.
Einmal waren wir in Italien, dann plötzlich wieder in Frankreich.
Schließlich kamen wir in der Nähe von Menton wieder ans Mittelmehr und
haben in dieser wunderschönen Stadt (direkt an der Grenze) ein schönes
Hotel gefunden. Unser Zimmer im "Hotel Orlay" hatte eine schöne Aussicht
auf die Promenade und dem Strand und bot sogar einen Blickwinkel nach
Monaco. Hier sind wir am Abend in einer Irischen Kneipe gelandet und
haben dort leckeres deutsches Bier getrunken, lol.
....Menton ist eine malerisch schöne Stadt ....besonders
beim Sonnenuntergang
Von Menton aus ist es nicht mehr weit bis nach Nizza. Da wir aber noch
einige Tage hatten bevor wir den Wagen dort zurück geben mußten, fuhren
wir der Cote d'Azur entlang nach Cannes und St. Tropez. Die französische
Riviera ist natürlich ganz verschieden. An Stelle von winzigen Fischer
Dörfern und Weingütern an den Hängen sieht man dort die Paläste der
Berühmten und Reichen. In St. Tropez (sehr kostspielig) unternahmen wir
eine ausgiebige Stadtbesichtigung und sind dann am Abend in ein Restaurant
direkt am Hafen eingekehrt. Dies war brechend voll und das konnte ja nur
heißen, daß es wohl eines der Günstigsten war. Nach dem Dinner
schlenderten wir entlang der Piers um die Millionen-Dollar Yachten zu
bewundern. Danach wollten wir zum Wagen zurück, - konnten ihn aber nicht
finden. Wir erinnerten uns an die Strasse mit dem ungefähren Namen "Rue
de Commerciale" .....aber konnten es wohl nicht richtig aussprechen. St.
Tropez ist ja wie ein Labyrinth und wir liefen immer nur im Kreise herum.
Dann habe ich zur Dagmar gesagt, - ich bin kaputt, - such' mal alleine.
Als ich mich dann draußen in einer Hafenkneipe ausruhte um mich zu
erfrischen, ging mir plötzlich ein Licht auf ...und ich wußte dann ganz
genau, daß der Wagen gleich in der Nähe geparkt war. Und schon kommt
Dagmar im Beisein zweier Damen (deutsche Urlauberinnen) jubelnd auf mich
zu. Mit deren Hilfe hatte sie den Wagen ausfindig gemacht. Nun mußte
das natürlich tüchtig gefeiert werden.
Mittlerweile wurde es aber Zeit, zu unserem Hotel zurückzukehren welches
wir auf der Hinfahrt nach St. Tropez am Strand einer kleinen Bucht in St.
Raphael gebucht hatten. Als wir um Mitternacht in St. Raphael ankamen, -
konnten wir das Hotel nicht wiederfinden. In der Stadt gab es so viele
Einbahn- und Umgehungsstrassen daß ich noch nicht mal an der Kürte zu
bleiben vermochte. Nach ungefähr einer Stunde Irrfahrt platzte mir fast
der Kragen. Man hat sich an bestimmte Merkmale und Punkte erinnern können,
- nicht aber ob sie nun hinter oder vor dem Ort plaziert waren.
Schließlich ging auch hier ein Licht auf und wir fanden das Hotel in einem
Vorort der Stadt mit dem Namen St. d'Agay Raphael. Jetzt habe ich aber
gelernt mir in Zukunft zumindest eine Hotel Broschüre mitzunehmen ...und
beim Parken in einer fremden Stadt in das nächst beste Geschäft zu gehen,
um nach einer Geschäfts Karte zu fragen.
.....beim Sonnenuntergang in St. Tropez .......beim
Frühstück in St. Raphael
Jetzt war es Donnerstag und wir mußten zurück nach Nizza. Sobald wir
unser Gepäck im vorgebuchten Hotel abgegeben hatten, brachten wir den
Leih-Wagen zurück. Ich bestand auf eine genaue Überprüfung da ich wußte,
nicht den geringsten Kratzer verursacht zu haben. Ich wollte irgendwie
dafür gelobt oder zumindest auf meine Schulter geklopft werden, - aber
nichts geschah. Hmmmm.... Am folgenden Tag war mein Geburtstag und
nachmittags unternahmen wir in einem offenen Doppel-Decker-Bus eine
Besichtigungsfahrt in die Umgebung von Nizza. Es war vom zweiten Stock
aus gesehen (ganz vorne) eine atemberaubende Fahrt und ich hätte dem
Fahrer am Ende am liebsten auf die Schulter geklopft, denn er hat das
Riesending mit so viel Geschick durch die engsten Strassen und die
schärfsten Kurven ohne Zwischenfall manövriert. Aber ich dachte, so etwas
machen die nicht hier.... Und am Abend feierten wir dann ganz zünftig
meinen Ehrentag im alten Stadtteil von Nizza wo in den Strassen über Tag
ein Groß-Markt herrscht, der dann abends abgeräumt wird um
Sitz-Gelegenheiten für die vielen Kneipen zu schaffen. Einmalig!!!
Von Nizza ging's nun weiter mit dem Zug. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir
lediglich einen Tag von unserem EuroRail Paß verbraucht. Also konnten wir
noch drei Tage kostenlos mit dem TGV durch die Schweiz und Frankreich
fahren.
Also wie gesagt, - wir hatten ja noch drei Tage auf unserem Europaß. Zuerst
wollten wir nach Strassbourg, - sind aber letztlich von Nizza aus mit
dem TGV nach Genf gefahren. In dieser herrlichen Stadt hielten wir uns
für zwei Tage auf und sind von dort am Montag nach Paris gereist. Alles
mit dem TGV. Ich bin sehr begeistert von diesen Zügen. Nun muß ich
aber sagen, daß ich in den letzten vier oder so Jahrzehnten nicht mehr
mit einem Zug gereist bin. Meine letzten Erfahrungen mit Zügen gehen
eigentlich noch auf die Dampf-Zeit zurück. Die Riesen Loks hatten es mir
angetan. Was für ein Anblick das war wenn ein schnaufender D-Zug auf
einem am Gleis im Bahnhof zukam. Oh, - ich werde den Geruch und die
Geräusche nie vergessen. Und während einer Fahrt wurden immer die
Fenster aufgemacht und hinausgeguckt um ein bißchen von dem Dampf zu
riechen. Heiße Asche ins Gesicht geweht war dann wohl der Höhepunkt.
Diese Zeiten sind leider vorbei....aber in Indien oder China sollen die
Dinger noch fahren. Also auf nach Indien ....oder China, lol.
In Paris sind wir am Nord-Bahnhof angekommen und haben auch gleich in
der Nähe ein ansehnliches
Hotel gefunden. Allerdings ging es mir in Paris nicht so gut. Ich hatte
nämlich seit Genf einen gestörten Magen. Dort hatten wir vor der
Wegfahrt in der Bahnhofs-Gaststätte gegessen und ich wollte einmal ganz
französisch sein und bestellte mir ein .....Pferde-Steak. Und das auch
noch medium-rare. Ich bin ganz sicher, daß dieses Fleisch jetzt der
Grund für mein Übel war. Wir sind aber trotzdem losgezogen und haben
noch so einiges unternommen. Wir blieben bis zum ersten Mai (Donnerstag)
in Paris und fuhren dann nach Lille um von dort mit dem Chunnel Zug
wieder nach London zu kommen. Zwanzig Minuten dauert die Fahrt unter
den Kanal. Was wir Menschen alles fertig bringen können.
...das Tourboot vom Genfer See ...ein
Blick zum Ufer
...Blick vom Tour-Bus vom
Boot ...Dagmar sucht
den Klöckner
In London hat mir ein Apotheker ein Mittel verkauft, was mich
augenblicklich wieder gesund machte. Was meinem Körper am meisten fehlte
waren gewisse Mineralien sowie Salze. Wo ich wieder wohlauf war, haben
wir bis zum Abflug am 5. Mai London auf den Kopf gestellt. Na ja, - so
schlimm war es wieder nicht. Aber wir haben diesmal viel mehr gesehen
als bei unserer Ankunft. Die Bilder erzählen die Geschichte.....
Von London sind wir wieder zurück nach Seattle, WA. wo wir ja für die
fast sechs Wochen in einem Motel in der Nähe des Sea-Tac Flughafens den
Wagen untergestellt hatten. Wir sind dort auch noch für die Nacht
geblieben da ich nicht viel Lust verspürte nach Vancouver zu rasen um
nicht die letzte Fähre nach Vancouver Island zu verpassen.
....Londons Oxford Street
...Buckingham Palast
...Westminster Abby ....the Houses of
Parliament ...Big Ben
.....Tower Bridge wird gerade geöffnet .....TGV
Schnell-Zug
Also unser Urlaub war einmalig schön, .....wir haben sehr viele
Erinnerungen schmieden können ....ich könnte noch Seiten davon schreiben.
Aber eines ist uns dennoch klar geworden, - wir sind sehr froh in Canada
zu leben. Kein Wunder daß die UN drei mal Canada als das beste Land der
Welt wählte. Als gebürtiger Europäer hatte ich die Angewohnheit, alles
Europäische vorzuziehen. Jetzt ist mir aber klargeworden, - so schön
Europa auch ist....hier ist es besser. Europa wird immer eine Reise
wert sein trotz des grid-locks in den Groß-Städten, - des hektischen
Lebens, - dem Gedränge, - den teuren Preisen, - usw, usw. Aber hier
finden wir das Leben viel mehr gelassen, - jede Menge Räumlichkeiten
(man hat hier wirklich noch Platz), - Preise sind angemessener, - Leute
freundlicher, - und, - zumistest hier in Canada,- ......die Städte sind
sauberer.
Hoffentlich hat es Euch etwas Spaß gemacht.